KLEINE
KREUZBUNDGESCHICHTE
1896
Gründung des „Katholischen
Vereins gegen den Missbrauch „geistiger Getränke" durch
Rektor Josef Neumann am 23. Februar im großen Saal des
Paulushauses in Aachen – die Geburtsstunde des späteren
Kreuzbündnisses
1897 Erstausgabe
des „Volksfreund" – zunächst als „Verbands-, Kampf- und
Aufklärungsblatt"
1899 Wahl des Verbandsnamens „Katholisches
Kreuzbündnis"
1901 Eröffnung der
ersten katholischen Trinkheilstätte „St. KamillusHaus"
in Essen-Heidhausen
1904 Genehmigung
der ersten Satzung des Kreuzbündnisses durch Kardinal
Fischer, Erzbischof von Köln, am 05. Februar 1904
1905 P. Elpidius
Weiergans OFM beginnt seine Aufsehen erregenden
Werbepredigten für das Kreuzbündnis und gegen den
Elendsalkoholismus
1906 Das St.
Anna-Haus in Mündt (Kreis Jülich) wird als erste
katholische Trinker-Heilstätte für Frauen eröffnet
1909 Der
Verbandsgründer, Pfarrer Josef Neumann, tritt als Pater
Anno dem Dominikanerorden bei
Auf dem Verbandstag in Essen erfolgt der
Zusammenschluss zum „Kreuzbündnis – Verein abstinenter
Katholiken". In den Statuten wird erstmals festgelegt,
dass nur abstinent lebende Personen Mitglied werden und
das aktive und passive Wahlrecht ausüben können
1912 Am 09.
Dezember stirbt Pater Anno und findet auf dem
Südfriedhof in Düsseldorf seine letzte Ruhestätte
1917 Das
Kreuzbündnis wird erstmals offiziell als
Fachorganisation des Deutschen Caritasverbandes
(Freiburg) genannt
1922 Das „Haus
Hoheneck" in Essen-Heidhausen, die Geschäftsstelle des
Kreuzbündnisses, wird käuflich erworben
1925 Vikar
Heinrich Czeloth wird zum neuen Hauptgeschäftsführer des
Kreuzbünd-nisses ernannt
1926 Im Rahmen der
Generalversammlung in Mannheim erhält der Verband den
Namen „Kreuzbund - Reichsverband abstinenter Katholiken"
1927 Anerkennung
des Kreuzbundes als katholischer Verband durch die
Fuldaer Bischofskonferenz
1928 Die
Bundesversammlung beschließt den Umzug der
Geschäftsstelle von Essen nach Berlin, die dort in der
Puttkamerstr. 19 am 27. Juli 1929 eröffnet wird
1930 Empfang einer
Kreuzbund-Delegation durch Papst Pius XI. in Rom
1933 Verkauf von
Haus Hoheneck (Essen-Heidhausen) an die Stadt Essen
1944 Evakuierung
der Kreuzbund-Zentrale von Berlin nach Eisleben
1945 Vollständige
Zerstörung des Gebäudes der Bundesgeschäftsstelle in
Berlin durch Kriegsereignisse – Transport von Teilen der
Kreuzbund-Zentrale nach Büren/Westfalen unter Mithilfe
der US-Armee
1946 50 Jahre
Kreuzbund – Festakt in Neviges
Tod von P. Elpidius Weiergans und Beisetzung auf dem
Friedhof in Neviges
1951 Umzug der Bundesgeschäftsstelle nach Hamm,
Rietzgartenstr. 1
1957 Einweihung von
Haus Hoheneck in Hamm, Jägerallee 5, dem Sitz der neuen
Bundesgeschäftsstelle
1958 Am 15.
Dezember stirbt der Hauptgeschäftsführer des Kreuzbundes
Heinrich Czeloth im Alter von 63 Jahren an den Folgen
eines Verkehrsunfalls
1959 Im Rahmen
einer Klausurtagung des Kreuzbundes in Stuttgart werden
die später immer wieder zitierten „Hohenheimer
Beschlüsse" gefasst, die zur Neuformierung des
Kreuzbundes den Grundstein gelegt haben.
1964 Einführung
der modernen Gruppenarbeit im Kreuzbund unter
Einbeziehung der Partner/innen
Alkoholismus wird von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) als behandlungsbedürftige Krankheit anerkannt
1968 Am 18. Juni
erkennt das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel
Alkoholismus als Krankheit im Sinne der
Reichsversicherungsordnung (RVO) an.
1976 80 Jahre
Kreuzbund – Festakt im Kurhaus in Hamm
1980 Erstmalige Bundesdelegiertenversammlung im
Kurhaus in Hamm
1981 Erneute
Anerkennung des Kreuzbundes als „Fachverband des
Deutschen Caritasverbandes"
1986 90 Jahre
Kreuzbund- Festakt in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz
1990 Erste
Kreuzbund-Gruppe nach der „Wende" in der ehemaligen DDR
in Meiningen/Thüringen – Weitere Gruppen entstehen im
Umkreis von Berlin (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg)
sowie in Suhl/Thüringen und Crimmitschau/Sachsen
1991 Einweihung
der neuen Bundesgeschäftsstelle in Hamm, Münsterstr. 25,
durch Weihbischof Friedrich Ostermann, Münster
1992 Im Rahmen der
Bundesdelegiertenversammlung in Bonn-Bad Godesberg wird
der Untertitel des Kreuzbundes erweitert in
„Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und
deren Angehörige"
1993 Tod der
langjährigen Bundesvorsitzenden Julius Ilsen, Duisburg
und Theo Anschlag, Rhede
1994/95
Reorganisation der Bundesgeschäftsstelle durch
Neubeschreibung der Arbeitsbereiche
1995 Der Kreuzbund
führt erstmalig eine bundesweite Mitgliederbefragung
durch: Demnach besuchen neben derzeit 14.500
Kreuzbundmitgliedern weitere 17.000 Menschen wöchentlich
1.400 Kreuzbund-Gruppen
1996
Verabschiedung des Leitbildes
1996 100 Jahre
Kreuzbund – Am Pontifikalamt im Aachener Dom sowie am
anschließenden Festakt im Eurogress in Aachen nehmen ca.
1.600 Personen teil
1997 Das
Bundesministerium für Gesundheit (Berlin) fördert seit
1997 und in den folgenden Jahren Projekte beispielsweise
zu Themen „Sucht im Alter", „Alkohol am Arbeitsplatz",
„Rückfall", „Integration jüngerer Suchtkranker", „Gesund-heitsförderung"
und „Chancen nahtlos nutzen – Vernetzung der
Sucht-Selbsthilfe mit der beruflichen Suchthilfe". Die
Projekt werden zunehmend verbandsübergreifend mit den
anderen Selbsthilfeverbänden durchgeführt. 4
2001 Mit einem
Festakt in der Bundesgeschäftsstelle wird das 50jährige
Ortsjubiläum begangen
2004 Die
Bundesdelegiertenversammlung in Freising ändert die
Zugangsvoraussetzungen für die Mitgliedschaft im
Kreuzbund: Die Totalabstinenz für alle Mitglieder wird
abgeschafft. Sie gilt künftig nur noch für Suchtkranke,
Angehörigen wird sie freigestellt.
Mit Angelika Spitz wird erstmals in der Geschichte
des Kreuzbundes eine angehörige Frau zur
Bundesvorsitzenden gewählt
2005 Der
Bundesausschuss setzt das „Konzept einer
standardisierten Gruppenleiter-Ausbildung" in Kraft. Es
gilt ab 2006.
2006 Der
Bundesvorstand beschließt die Einführung einer
„geschlechtergerechten" Sprache für Publikationen des
Bundesverbandes.
Der Bundesausschuss beschließt in Freckenhorst die
Neuordnung der Arbeitsbereiche auf Bundesebene in
„Familie als System", „Altersspezifische Arbeit/Die
jungen Menschen im Kreuzbund (DJMiK)",
„Altersspezifische Arbeit/Ältere Menschen",
„Geschlechterspezifische Arbeit",
„Öffentlichkeitsarbeit", „Seelsorge" und „Bildung".
Diese Regelung gilt ab dem Jahr 2007.
2007 Die 10.
Bundesdelegiertenversammlung beschließt eine neue
Bundessatzung, die nachfolgend von der Deutschen
Bischofskonferenz genehmigt und beim Registergericht
Hamm eingetragen wird.
Der Diözesanverband Magdeburg wird als 27. DV
gegründet, nachdem der Bundesvorstand im Vorjahr bereits
die Genehmigung erteilt hatte.
2008 Der
Bundesvorstand beschließt eine Neufassung des
„Basiswissen", welches künftig den Beauftragten für die
Vermittlung in den Diözesanverbänden zur Verfügung
steht.
Im Jahre 2008 konstituieren sich
die Organe des Bundesverbandes auf der Grundlage der
neuen Bundessatzung (Bundesdelegiertenversammlung,
Bundeskonferenz und Bundesvorstand).
Pilger- und Besichtigungsreise des
Bundesverbandes nach Rom
2010 Der frühere
Bundesvorsitzende Josef Hayck stirbt im Alter von 72
Jahren in Coesfeld.
Am ersten bundesweiten Kreuzbund-Kongresses in der
Alfred-Fischer-Halle in Hamm zum Thema „Verbunden in
Vielfalt – Lebenswelten im Kreuzbund" nehmen fast 700
Menschen aus dem In- und Ausland teil.
2011 Im Rahmen der
14. Bundesdelegiertenversammlung in Erkner wird ein
neuer Bundesvorstand gewählt. Die bisherige
Bundesvorsitzende Angelika Spitz verzichtet auf eine
erneute Kandidatur. Zur neuen Bundesvorsitzenden wird
Andrea Stollfuß aus Bonn gewählt. 5
2012 Die
Delegierten der 15. Bundesdelegiertenversammlung in
Freising beschließen einstimmig „Empfehlungen zur
Mitgliedschaft im Kreuzbund". Mit dieser Entscheidung
ist die Hoffnung verbunden, in den kommenden Jahren
wieder mehr Mitglieder für den Kreuzbund zu gewinnen. In
den vergangenen 10 Jahren hat der Bundesverband stetig
Mitglieder verloren. Anfang 2012 zählt der Kreuzbund
13.407 Verbandsmitglieder.
Die Josef-Neumann-Stiftung wird als unselbstständige
Stiftung durch Andrea Stollfuß errichtet. Treuhänder ist
der Kreuzbund e. V.
2013 Die
Bundesdelegiertenversammlung trifft eine
Grundsatzentscheidung zur Agenda 2020. Das strategische
Konzept hat zum Ziel, die Gruppenarbeit sowohl für die
langjährigen Mitglieder interessant zu gestalten als
auch neue Mitglieder zu gewinnen.
2014 Im Rahmen der
Agenda 2020 werden bundesweit rund 30 Kreuzbund-Gruppen
mit mehr als 280 Personen zu ihren Wünschen und
Erwartungen befragt. Als erhaltenswert nennen sie die
bewährten Gruppenstrukturen. Veränderungen wünschen sie
sich bei den zielgruppenspezifischen Angeboten, beim
Engagement der Gruppenmitglieder und in der
Öffentlichkeitsarbeit.
2015 Das
verbandsübergreifende Projekt „Chancen nahtlos nutzen –
Sucht-Selbsthilfe als aktiver Partner im Netzwerk" endet
nach dreijähriger Laufzeit mit der Herausgabe einer
Handreichung. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwi-schen
beruflicher Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe zu
verbessern. Darum geht es auch beim „Perspektivprozess"
von Deutschem Caritasverband (DCV) und Kreuzbund.
2016 Aus der
Agenda 2020 geht die Beteiligungskampagne „dazugehören"
hervor. Sie versteht sich als Prozess, um die
Zusammengehörigkeit der unterschiedlichen Verbandsebenen
zu stärken. Auf Tagungen der Diözesanverbände treffen
sich in diesem Rahmen die Gruppen- und Bundesebene.
Themen des einheitlichen Veranstaltungsformats sind
Kernbotschaften des Kreuzbundes und eine verbesserte
Willkommenskultur.
Der zweite bundesweite
Kreuzbund-Kongress in Hamm hat den Titel „Selbsthilfe
ist Zukunft – für mich, für uns, für alle". Prof. Dr.
Klaus Dörner, ehemaliger Ärztlicher Leiter der
Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Gütersloh,
fordert in seinem Vortrag vor rund 450 Teilnehmenden
eine klare Aufgabenteilung zwischen ehrenamtlichen und
professionellen Helferinnen und Helfern und dem Staat.
Bundesgeschäftsführer Heinz-Josef
Janßen wird für eine weitere Amtszeit zum Präsidenten
von EMNA gewählt, dem Europäischen Netzwerk der
Sucht-Selbsthilfe, dem 12 Organisationen angehören.
2017 Auf der
Bundesdelegiertenversammlung wird Andrea Stollfuß für
eine weitere Legislaturperiode zur Bundesvorsitzenden
wiedergewählt. 6
Bundesgeschäftsführer Heinz-Josef
Janßen feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum.
Die fünfte verbandsübergreifende
Statistik zeigt, dass die Gruppen der fünf
Sucht-Selbsthilfe- und Abstinenzverbände fast 70.000
Menschen erreichen. Drei Viertel der regelmäßigen
Gruppenteilnehmer/-innen leben dauerhaft abstinent.
2018 Die
Bundesdelegiertenversammlung beauftragt den
Bundesvorstand und die Bundesgeschäftsstelle,
Markenbotschaften des Kreuzbundes zu entwickeln, weitere
Formate der Vernetzung der Ebenen im Kreuzbund
(Gruppen-, Diözesan- und Bundesebene) zu gestalten, eine
Wirkungsanalyse zum Kreuzbund-Logo durchzuführen sowie
eine Digitalisierungsstrategie zu erarbeiten.
Die Bundesdelegiertenversammlung
beschließt die Neufassung des Leitbilds.
2019 Auf der
Bundesdelegiertenversammlung wird das Ergebnis der
Rezipientenanalyse zum Kreuzbund-Logo vorgestellt: Rund
70 Prozent von 690 Antworten sprechen sich für eine
Modernisierung des Kreuzbund-Logos aus.
Ein weiteres
Zukunftsprojekt ist die Online-Selbsthilfe: In enger
Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband (DCV) ist
ein Online-Chat geplant, der die Gruppenangebote
ergänzen soll. |